: Zum eigenen Nachteil
■ Bahn verscherbelte Grundstücke
München (dpa/taz) – Die Bahn ist offenbar an ihrem Defizit zum Teil selber schuld. Die Bundesbahndirektion München soll einem Elektrounternehmer jahrelang Baugrundstücke in Millionenhöhe zugeschanzt haben. Seit Anfang der 70er Jahre habe der Firmenchef Helmut Schmid als eine Art „Hausmakler“ der Bahn Immobilienpreise bestimmen und völlig unkontrolliert wirtschaften können, berichtet Der Spiegel.
Das Blatt beruft sich auf einen unveröffentlichten Bericht des Bundesrechnungshofs. Der werfe der Bahn laut Spiegel „völlige Fehleinschätzungen des Immobilienmarktes“ vor. Das habe sich „ausnahmslos zum wirtschaftlichen Nachteil“ der Bundesbahn ausgewirkt. Schmid war bereits im Oktober 1992 als Drahtzieher der sogenannten Münchner Elektro- Mafia wegen Bestechung und Betrugs zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Wegen der dubiosen Geschäfte mit der Bahn habe die Staatsanwaltschaft nun ein neues Ermittlungsverfahren eingeleitet. Auch München ist Opfer der Mißwirtschaft: Durch Schmids Machenschaften seien der Stadt wertvolle Immobilien entgangen, die sie dringend als Büroräume benötige.
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