: Zum Wochenend
Schön, dass Günter Grass den Literatur-Nobelpreis bekommen hat. Denn dieser Schriftsteller darf als Vorbild gelten. Wie er seine Freundschaft zu einem gewissen Oskar aufgekündigt hat, machte auf uns in der quicken und quirligen Qulturredaktion einen großen Eindruck: „Oskar, halt's Maul“ hat er gesagt. Und wir wiederum sagten uns: Das können wir auch. Gestern mittag. Ein Betriebsausflug. Die Qulturredaktion der taz bremen auf dem neuen Ponton an der neuen Schlachte im neuen Bremen. Mehrstimmig kommt ihr ein vorsichtiges Oskar über die Lippen. Das nächste Oskar wird von der Wand gegenüber zurückgeworfen. Endlich ruft sie: Oskar, halt's Maul! Das bleibt nicht ohne Folgen. Mit „Henning, hoald die Gosch'n“ färbt sich etwas Mundart in die Rufe. Als die Leute auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke sich über die Brüstung lehnen, geht es nach weiterer Mundart Schlag auf Schlag: „Jupp! Mach'n Kopp dicht! Schnauze! Brigitte!“ Die Schreie werden lauter: „Bill! Sei still! Wiebke! Halt die Fresse!“ Ja, es tut gut, wenn man Böses tut. Endlich steuert der Kapitän eines Dückdalben-Rammschiffes den neuen Ponton an der neuen Schlachte im neuen Bremen an und sagt: „Ruhe bitte, ich muss mich auf's Rammen der Dückdalben konzentrieren.“ Die Qulturredaktion reagiert freundlich, aber bestimmt, und antwortet: „O, Kapitän des Dückdalben-Rammschiffes. Ramme Du nur Deine Dückdalben. Wir dagegen gehen von dannen und schreiben ein Buch: ,Wie G. G. seinem Blechtrommler das Maul verbot'.“ taz
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