: Zum Abschied Meister
■ Frank Hänel verläßt zum Ende der Hockey-Hallensaison die Frauenmannschaft von Klipper Hamburg
Ein wenig wehmütig sah Frank Hänel schon aus, als er am Sonnabend seine Siebensachen zusammenpackte. Der Trainer der Frauenmannschaft vom Hockey-Bundesligisten Klipper Hamburg hätte eigentlich zufrieden sein können. Gerade hatte sein Team gegen den Tabellenletzten UHC Hamburg souverän und ungefährdet mit 15:3 gesiegt. Die Fahrkarte zur Endrunde um die Deutsche Meisterschaft steckt schon halb in der Tasche. Aber Frank Hänel wird den Verein zum Ende der Hallensaison verlassen.
Ein Angebot vom Lokalrivalen Uhlenhorst konnte er einfach nicht ausschlagen: „Das ist die Chance in der Männerbundesliga, die ich gesucht habe.“Die Mannschaft zeigt sich entsprechend verständnisvoll. „Ich hätte an seiner Stelle ähnlich gehandelt“, äußerte sich die aus Holland zurückgekehrte Nationalspielerin Philippa Suxdorf und gibt sich optimistisch: „Ich glaube nicht, daß es dadurch ein Leistungsloch geben wird.“
In seiner zweijährigen Tätigkeit hat Hänel einiges erreicht bei Klipper. Zweimal führte er das Team zur Vizemeisterschaft in der Halle, dieses Jahr will er seine Arbeit mit der Meisterschaft krönen. „Wir haben zwar noch zwei schwere Spiele gegen die Verfolger Leverkusen und Raffelberg. Aber ich bin guten Mutes, daß wir bei der Endrunde dabei sein werden.“
Daß die Klipperinnen große Chancen haben, den Titel vor eigenem Publikum – die Spiele finden am 14. und 15. Februar in der Wandsbeker Sporthalle statt – zu gewinnen, zeigten sie auch am Sonnabend. Souverän spielten sie mit den Frauen des UHC Katz und Maus. Technisch versiert und trickreich spulten sie Spielzüge ab, die die deutliche Handschrift des Trainers tragen. Christiane Todzy und Vanessa Schmoranzer lassen kaum einmal eine Chance zum Torerfolg aus, und auch die jungen Spielerinnen überzeugen durch ihre Gewandtheit.
Darüber hinaus hat Klipper noch eine besondere Versicherung: Im Tor steht mit Alex Schmidt die wohl beste Torhüterin Norddeutschlands. Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Abgang von Frank Hänel sind also gegeben.
Die Männer des Harvestehuder THC gewannen im Lokalderby gegen den Uhlenhorster HC mit 8:6 und erorberten sich so die Tabellenspitze der Bundesliga Nord zurück, punktgleich vor dem Crefelder HTHC. Trotz einer eher mäßigen Leistung wurde Christian Blunck gefeiert. Der Kapitän der Nationalmannschaft spielte das erste Mal in dieser Saison in der Halle, nachdem er zuvor wegen eines Kreuzbandrisses längere Zeit pausieren mußte. „Eigentlich war mir das Risiko in der Halle zu groß“, so Büdi, „aber das Knie hält gut.“
In den weiteren Begegnungen vom Wochenende konnten sich die Männer vom Club an der Alster mit 8:5 beim Braunschweiger THC durchsetzen, während die Frauen bei Eintracht Braunschweig 8:8 unentschieden spielten. Die Frauen vom Großflottbeker THGC unterlagen beim Club Raffelberg mit 0:5. Eberhard Spohd
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