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Zukunftsangst auch bei den Rechtsanwälten

Berlin (dpa/taz) - Die Rechtsanwälte in der DDR sorgen sich nach Angaben des Vorsitzenden des Berliner Rechtsanwaltskollegiums, Friedrich Wolff, um ihre berufliche Zukunft. Die Juristen befürchteten, daß ihre berufliche Qualifikation nach der deutschen Vereinigung nicht anerkannt werde, schreibt Wolff in der neuesten Ausgabe der 'Deutsch -deutschen Rechtszeitschrift‘. Die meisten Anwälte seien zwar „überzeugt“, daß ihnen die Zulassung nicht entzogen werde. Sie seien sich jedoch nicht sicher, ob ihr Abschluß in der Bundesrepublik anerkannt werde. Die Zahl der Rechtsanwälte in der DDR ist den Angaben Wolffs zufolge in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Allein in Berlin hätten sich im Februar 70 neue Anwälte niedergelassen. Derzeit gebe es für sie aber weniger Mandate als vor der Wende. Die Strafverteidigung habe an Bedeutung verloren: „Die Gefängnisse sind leer, Strafverfahren rar“. Der prominente Rechtsanwalt schreibt weiter, viele Kollegen in der DDR hätten sich bislang nicht ausreichend auf die Marktwirtschaft vorbereitet.

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