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Zu viele Fischer, zuwenig Fisch

■ Umweltschützer warnen vor Überfischung der Meere

Im Schnitt essen die Deutschen 14 Kilo Fisch jährlich – zumeist im Glauben, ein unbedenkliches Lebensmittel vor sich zu haben. Falsch, warnte gestern der World-Wide-Fund for Nature (WWF) in Bremen. Anläßlich der Eröffnung der Fachmesse „Fisch 96“ in der Stadthalle wies der WWF darauf hin, daß die Überfischung der Meere das biologische Gleichgewicht zunehmend gefährde. Kabeljau und Heilbutt würden bis zur völligen Bedrohung des Bestands abgefischt. „Es gibt zu viele Fischer, zu viele Subventionen und zu wenige Fische“, sagte WWF-Sprecher Michael Sutton.

Um dieser weltweiten Entwicklung zu begegen, legte der WWF nun ein neues Zehn-Punkte-Aktionsprogramm vor, nach dem vor allem Flottenbestände abgebaut und Subventionen für die Fischwirtschaft reduziert werden sollen. Weil Aktionsprogramme alleine bisher wenig fruchteten, sucht der WWF nun Kontakt zur Nahrungsmittelindustrie – und war bereits erfolgreich: Gemeinsam mit dem Nahrungsmittelmulti Unilever wird ein Gütesiegel für Fisch entwickelt, der unter umweltfreundlichen Bedingungen gefischt wurde. Bereits nächstes Jahr will Unilever-Deutschland außerdem darauf verzichten, überschüssige Fischfänge in Fischöl zu verarbeiten.

ede

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