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Zu scharf

Auf den Anblick dieser offenherzigen Disco-Domina und ihres offenhosigen Schwitzbubi-Kollegen (sie mag es „schön scharf“, er „am liebsten mit jungem Gemüse“) müssen junge deutsche FleischkonsumentInnen ab heute verzichten. Die CMA (Centrale Marketingagentur der Agrarwirtschaft) hat die beiden Plakatmotive aus der am 10. August gestarteten neuen Fleischkampagne freiwillig zurückgezogen. Beim Werberat des Zentralverbandes der Werbewirtschaft (ZAW) in Bonn waren zuvor ein rundes Dutzend Beschwerden wegen Sexismus eingegangen. Die „freche“, in Wahrheit jedoch recht großväterlich-stammtischmäßige Kampagne („Fleisch – Tu' Dir was Gutes“) soll sich laut CMA beonders an Fleischkunden unter 35 Jahren richten. Diese seien durch Nachrichten über Rinderwahn und Schweinepest „verunsichert“.

Vom schweinsgaloppierenden Wahnsinn scheinen allerdings eher die Werbelandwirte befallen zu sein – und zwar wie nix Gutes.

Fotos/Text:

Manuela Knipp-Dengler/taz

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