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■ Die AnderenZu den ersten 100 Tagen von Bundeskanzler Schröder schreibt "Le Figaro" / Eine kritische Bilanz der ersten 100 Tage Rot-Grün zieht die "Tiroler Tageszeitung"

Zu den ersten 100 Tagen von Bundeskanzler Schröder schreibt „Le Figaro“: Acht Tage vor der Hessen- Wahl, aber auch eine Woche vor dem gefürchteten rheinischen Karneval, der sehr hart die Politiker verspottet, fragt man sich, ob Schröder nicht eine Neuauflage seines Vorgängers ist. Denn er geht als letzten Ausweg dazu über, „die Methode Kohl“ anzuwenden und dabei zu betonen, daß er zu schnell die Sachen in Angriff genommen hat. Er sagt, daß er sich künftig mehr Zeit lassen will. Helmut Kohl hatte die kluge Angewohnheit, sich in seinem Sessel zurückzulehnen und zu warten, bis sich die Dinge beruhigt haben. Gerhard Schröder könnte es genauso machen. Zumal die Sympathiekurve des Kanzlers nicht abgeflacht ist.

Eine kritische Bilanz der ersten 100 Tage Rot-Grün zieht die „Tiroler Tageszeitung“: Gerhard Schröders und seiner Mannschaft Start in die Verantwortung ist keine Glanzleistung. Zugute halten lassen darf sich die Regierung, daß sie enorm viel angepackt hat, um den beklagten Reformstau nach 16 Jahren Helmut Kohl aufzulösen: von der Steuerreform über das Bündnis für Arbeit und das Staatsbürgerschaftsrecht bis hin zur Atompolitik. Doch genau mit dieser umfangreichen Agenda, vor allem aber mit dem Tempo zu ihrer Umsetzung haben sich Schröder und seine Minister übernommen. Ein großer Wurf ist ihnen noch nicht gelungen. Trotz des pannenreichen Starts genießt die SPD heute sogar noch mehr Sympathien.

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