: Zoll packt aus: Rätselhafte Waffenfunde in Manila
Manila (taz) - Mitten in der Diskussion über die Auflösung der zahlreichen auf den Philippinen operierenden Privtarmeen und Todesschwadronen ist am Wochenende in Manila ein neuer Waffenschmuggelskandal aufgeflogen. Der dem linken Spektrum zuzuordnende und für seine Unbestechlichkeit bekannte Zolloffizier Alexander Padilla erklärte am Samstag gegenüber der Tageszeitung Manila Chronicle, das Verteidigungsministerium habe vor kurzem 200 Maschinenegewehre mit Munition sowie Nahkampfwaffen und Rangeruniformen importieren wollen, ohne offizielle Dokumente dafür vorlegen zu können. Es wird vermutet, daß die Waffen am Militär vorbei anderen bewaffneten Einheiten zukommen sollten, die in vielen Teilen der Philippinen den Streitkräften besonders schmutzige Arbeiten „abnehmen“. Staatssekretär Arroyo wies den Zoll an, die Waffen nicht auszuhändigen, bevor der Fall mit Corazon Aquino abgeklärt sei. Ein anderer Zolloffizier, Wigberto Tanada, daß am vergangenen Mittwoch am Containerflughafen von Manila zwei mit Waffen vollgepackte PKW ohne Begleitpapiere angekommen und von Unbekannten über Nacht gestohlen worden seien. Die Aktion sei von offizieller Seite gedeckt worden. Alfred Horn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen