schneller vorlauf: Zoff um einen Tag
Das „f-word“ hat ihm viel Ärger eingebracht. Dabei hat er sich nur an die Vorlage gehalten. Der US-Regisseur Joseph Strick hat 1967 den Jahrhunderttausendseitenroman „Ulysses“ von James Joyce verfilmt. Und sorgte bei den Filmfestspielen in Cannes für Protestturbulenzen. Die Leinwandversion des einen Tages im Leben des Leopold Bloom wurde wegen „obszöner Dialoge“ und „Blasphemie“ in Deutschland erst 1970 freigegeben, in Joyces Heimat Irland sogar erst vor zwei Jahren. In Neuseeland bekam der Film zwar sofort grünes Licht – allerdings durfte er lediglich vor Unisex-Publikum gezeigt werden, sprich: Frauen und Männer getrennt. Vielleicht zeigt das ZDF die bisher einzige Verfilmung von „Ulysses“ erst zu kindersicherer Stunde um 00.50 Uhr. Allerdings ausnahmsweise mal nicht in der vielgerühmten Übersetzung von Hans Wollschläger.
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