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■ StandbildZitatsalat

„Rendezvous mit dem Teufel“, Fr. 20.15 Uhr, Pro7

Einen Serienmörder zu fangen könnte für die Polizei sehr viel einfacher sein als für die Kommissarin Valerie Henninger und ihren Chef Jacob Vogel in Thomas Bergmanns Thriller „Rendezvous mit dem Teufel“. Würde die Polizei mehr Fernsehen schauen, dann wüsste sie, dass der Serienmörder immer dem Gesetz der Serie folgt: dem Gesetz der Fernsehserie, dem Gesetz der Aneinanderreihung von Klischees. Angefangen mit dem visuellen Klischee des permanenten Regens, der stahlblau schimmernden Dunkelheit und des ohne künstliche Lampen nur mit Neon beleuchteten Polizeireviers, das Bergmanns Krimi von David Finchers „Sieben“ eins zu eins abgekupfert hat, ohne dem Zitat eine eigene Note zu geben. Wie in Bret Easton Ellis‘ Roman „American Psycho“ ist der Serienkiller ein reicher Börsenspekulant. Und selbstverständlich pflegt der von Felix Eitner mit dem üblichen Standard-Zynismus gespielte Mörder Müller ein ausgeprägtes ästhetisches Interesse an Ölgemälden von Killern. Aber warum zum Teufel geht dieses brillante Superhirn (das immerhin Telefone abhört, Tote mit ungelöschtem Kalk spurlos beseitigt und herausgeschnittene Augen in Päckchen distribuiert) das Risiko ein, das in seiner Gewalt befindliche Opfer zu Tode zu langweilen, bevor er es mit der Schere aufschlitzt? Würde jeder Serienmörder seinem Opfer platte Predigten über „die andere Seite des Menschen“ halten – es gäbe in dieser Welt weniger Tote.

So kommt es, wie es kommen muss. Die gefesselte Kommissarin versetzt dem peinlichen Peiniger einen Fußtritt, so dass beim Zurücktaumeln ein simpler Garderobenhaken in den Hinterkopf des Killers eindringt und dem Spuk ein Ende bereitet. Genau wie in Alan Parkers Gefängnisfilm „Midnight Express“... – Nichts gegen gut aufbereitete Zitate. Aber in „Rendezvous mit dem Teufel“ wirken die Klischees wie in der Mikrowelle heiß gemachte Tiefkühlkost. Heinz Hönig und Jasmin Tabatabai mühen sich redlich. Rüdiger Vogler steht gelegentlich im Bild herum. Manfred Riepe

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