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Zinsängste

 ■ McCASH FLOWS ORAKEL

Der Monat September endete für die internationalen Börsen mit einer Kurstalfahrt, der sich auch der bundesdeutsche DAX -Index nicht entziehen konnte: Eine Woche lang fielen die deutschen Aktien mehr oder weniger rasant nach unten, erst am Montag wurde dieser Trend gestoppt, und mit 3,4 Indexpunkten Gewinn schrieb der DAX wieder, wenn auch minimale positive Zahlen. Verantwortlich für die Verunsicherung ist einmal mehr das Damoklesschwert der Zinserhöhung: Nicht nur in der BRD, wo die Bundesbank am morgigen Donnerstag eine Erhöhung des Diskontsatzes bekanntgeben wird, rechnet man damit, daß das Geld teurer wird, und mit einer Zinserhöhung wird die Geldanlage in Anleihen und Pfandbriefen interessanter, die in Aktien hingegen weniger attraktiv. Und so sausten die Kurse in Zürich, Amsterdam, Paris, London und Mailand mit Beginn des Oktobers deutlich nach unten - was freilich nicht nur den Zinsängsten geschuldet ist -, nach den ausgesprochen guten Monaten August und September realisierten die Investoren jetzt auch einmal Gewinne (d.h. sie verkauften nach den Kurserhöhungen), und die sind in 1989 recht stattlich ausgefallen. Eine Aufstellung der Commerzbank macht deutlich, daß das Börsenjahr 1989 bis dato geradezu glänzend ausgefallen ist: Als beste Investition habe sich ein Engagement an der Pariser Börse erwiesen, die seit Jahresbeginn über 30% zulegen konnte, selbst die Schlußlichter, die kanadischen Aktien, kletterten seit dem 1. Januar um 16%. Daß bei diesen Zahlen Gewinnmitnahmen an der Tagesordnung stehen, kann nicht überraschen, zumal sich das psychologische Datum des Oktober-Crashs demnächst wieder jährt - der Horror des Schwarzen Dienstags sitzt Kleinanlegern wie Großinvestoren noch immer in den Knochen.

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