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Ziemlich positive Niederlage

■ Der VfB Lübeck unterliegt Fortuna Köln zu Hause mit 0:2

„Wir sind heute umgefallen, aber wir werden auch wieder aufstehen.“ Dirk Bremser, Trainer des VfB Lübeck, machte sich nach der unerwarteten 0:2-Heimniederlage gegen Fortuna Köln in der Fußball-Regionalliga Nord selber Mut. Libero Markus Kullig konnte sogar der dritten Pleite auf der Lohmühle in dieser Saison positive Aspekte abgewinnen: „Es war ein Dämpfer zur rechten Zeit“, meinte der Abwehrchef. Manndecker Kai Achilles pflichtete ihm bei: „Wir sind keine Maschinen. Mal mussten wir ja verlieren.“

Nach zehn erfolgreichen Spielen bei sechs Siegen und vier Unentschieden kann der VfB die Pleite verschmerzen. Denn die Schleswig-Holsteiner blieben trotzdem Spitzenreiter in der Regionalliga. „Das ist das einzig Positive an der Niederlage“, sagte Bremser. „Aber wir haben die große Chance verpasst, uns von Eintracht Braunschweig und Fortuna Köln abzusetzen. Jetzt ist die Spitze wieder eng zusammengerückt.“

Den Ärger des Trainers bekam die Mannschaft dann auch zu spüren. Statt eines freien Sonntags hatte Bremser ein einstündiges Training angesetzt. „Wir kassieren immer wieder dumme Gegentore nach Standardsituationen“, meinte der Coach verärgert. „Dabei üben wir das gerade im Training. Das wurmt mich so.“

Nächsten Sonnabend geht's zum Tabellenfünften SV Babelsberg. „Dort starten wir eine neue Serie“, erklärte Kullig selbstbewusst. Der Kapitän will mit dem VfB den Aufstieg in die Zweite Liga schaffen. Dann zieht er das grün-weiße Trikot aus. Kullig will in die Bundesliga – zu einem west- oder süddeutschen Verein. In den nächsten Tagen will der 26-Jährige seinen Wechsel bekannt geben.

Dieter Hecking, der den VfB Lübeck in der neuen Saison trainieren wird, wollte den Abwehrchef unbedingt behalten. Die Chancen standen nicht schlecht. „Mein Herz schlägt eigentlich für den VfB“, hatte Kullig noch vor Tagen verkündet. Doch dem Reiz der Angebote von höherklassigen Vereinen kann sich der Libero nicht entziehen. Da nützte es auch wenig, dass der VfB Kulligs Bezüge deutlich anhob. „Es geht auch ums Geld, aber nicht nur“, sagte der Kapitän.

Georg Eduard

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