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Ziegler aller Länder, vereinigt Euch!

■ Architekt will eine Modellecke der Schinkelschen Bauakademie wiederaufbauen

Wo gerade die letzten Trümmer des abgerissenen DDR-Außenministeriums abgefahren werden, könnte schon in diesem Jahr eine kleine Modellbaustelle für die Schinkelsche Bauakademie entstehen. Denn nicht genug mit Schloßfassaden aus Plaste oder Scheinwänden am Pariser Platz – der Kulissenwahn geht weiter. Aus Liebe zum Großmeister Friedrich Schinkel und aus „Patriotismus“ will der Kölner Architekt Horst Draheim 1996 einen Teil der Schinkelschen Bauakademie (die in den sechziger Jahren von Ulbrichts Sprengmeistern abgerissen wurde) nach historischem Vorbild wieder aufbauen.

Draheim möchte mit der geplanten „Nordostecke“ aus rotem Backstein die „Lust“ auf den „kompletten Wiederaufbau“ des Baukunstwerks aus dem Jahre 1834 wecken. Die Berliner Zeitung will erfahren haben, daß die Bauverwaltung – mittlerweile für jeden Provo-Gag zu haben, wie man an der „Info-Box“ am Potsdamer Platz sieht – bereits grünes Licht für die 22 Meter hohe Modellbauecke gegeben hat.

Für die Rekonstruktion der Schinkel-Ecke benötigt der Baumeister aus der Domstadt allerdings noch Unterstützung zahlreicher Ziegelbrennereien. Denn die Bauakademie war nicht bloß ein „roter Kasten“, wie Kritiker damals anmerkten, sondern ein Kunstwerk mit wunderbarer Ornamentik. Darum sucht Draheim rund 150 Formsteine und Terrakotta-Platten. Mit der Ziegelindustrie führt er jetzt Gespräche über die Mustersteinchen. Sein Aufruf: „Ziegler aller Länder, vereinigt Euch!“ rola

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