: Zeuge sagt gegen SS-Chef Engel aus
HAMBURG dpa ■ Im Prozess gegen den mutmaßlichen NS-Kriegsverbrecher Friedrich Engel hat gestern ein weiterer Zeuge dem Angeklagten widersprochen. Der 81-jährige Italiener, der politischer Gefangener im Marassi-Gefängnis in Genua war, sagte: „Wir (Häftlinge) waren sicher: Die Aktion konnte nur von der SS ausgeführt werden.“ Der 93-jährige SS-Mann Engel soll 1944 als Chef des Sicherheitsdienstes die Erschießung von 59 Gefangenen bei Genua als „Vergeltungsaktion“ für einen Anschlag auf ein deutsches Soldatenkino angeordnet haben. Dabei waren sechs Marinesoldaten getötet worden. Engel, der 1999 von einem Turiner Militärgericht in Abwesenheit verurteilt wurde, hatte wiederholt seine Unschuld beteuert: „Die Verantwortung für die Aktion hat bei der Marine gelegen.“ Dem widersprach der Zeuge: „Organisation und Initiative für die Erschießung konnten nur vom Sicherheitsdienst und der SS ausgehen.“ Zusammen mit weiteren Juden musste er die Grube für die spätere Erschießung ausheben. Marinesoldaten seien dabei gewesen, aber die Initiative habe bei der SS gelegen.
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