■ KRIEGSFLÜCHTLINGE: ZeugInnen des Grauens
Die 10jährige Madina Suman im belagerten Sarajevo. Foto: Reuter;
Folter, Verstümmelungen, Vergewaltigungen. Mit den Flüchtlingen aus dem Kriegsgebiet im ehemaligen Jugoslawien kommen AugenzeugInnen grauenhafter Verbrechen. Sie berichten über Internierungslager, über eine systematische Politik der Vertreibung. Vergleiche zum SS-Staat kursieren. Der UN-Sicherheitsrat hat jetzt für internationale Hilfsorganisationen den Zutritt zu allen Lagern gefordert. Für die weibliche Bevölkerung ist der barbarische Konflikt längst zum Krieg gegen Frauen geworden. Sexistisch motivierte Grausamkeit ist den kriegführenden Männern selbstverständlich, gehört zum Geschäft und zur Demütigung der GegnerInnen. „Ich hab' mich nicht einmal geschämt“, erzählt ein kroatischer Vergewaltiger. Die Opfer der Soldateska haben keine Lobby; auch von der Weltpresse werden sie fast vollständig ignoriert; im eigenen Land wird ihr Schicksal zu Propagandazwecken mißbraucht. „Den Krieg in Jugoslawien empfinde ich als extremen Männerkrieg“, sagt die Regisseurin Helke Sander im Interview mit der taz. „Alles, was passiert, wird von Männern vorbereitet, verhandelt und durchgeführt.“ SEITEN 2, 3, 8 UND 10
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