■ Am Rande: Zerschlägt der Käufer den "Gong"?
Berlin (taz) – Der Käufer der Nürnberger Sebaldus-Gruppe, die zur Deutschen Bank zählende Unternehmensbeteiligungsgesellschaft DBAG faßt möglicherweise auch eine Zerschlagung des Verlagskonzerns ins Auge, zu dem u.a. der Gong-Verlag (Gong, Bild + Funk) gehört. Gegenüber dem manager magazin schloß DBAG- Vorstand Günther Niethammer Verkäufe einzelner Verlags- oder Druckereitöchter nicht aus: „Wir sind extrem flexibel.“ Die DBAG verbinde keinerlei „dauerhafte strategische Zielsetzung“ mit dem geplanten Erwerb von 85 Prozent der Sebaldus Anteile für 102 Millionen Mark – was in der Branche als Gelegenheitskauf gilt (taz vom 2. Juli). Brancheninformationen zufolge sollen schon über 84 Prozent der Kleingesellschafter an die DBAG verkauft haben, so daß ein konkurrierendes Konsortium ohne Chance bliebe. Zu diesem sollen neben dem Bayerischen Rundfunk und dem Nürnberger Eisfabrikanten Schöller auch der Süddeutsche Verlag (SZ) und der Hamburger Jahreszeiten-Verlag (Woche, Petra, Hoffmann & Campe) zählen. Der Sebaldus- Gruppe (Umsatz: 932 Millionen Mark) gehört eine Druckerei in der Nürnberger Innenstadt, mehrere Radiosender und Marketingfirmen. Bislang hielten katholische Kircheninstitutionen große Anteile.
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