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Archiv-Artikel

Zentralrat verlässt Sachsen-Stiftung

BERLIN/DRESDEN dpa ■ Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat seine Mitarbeit in der Stiftung Sächsische Gedenkstätten mit sofortiger Wirkung beendet. „Die Neugestaltung der Gedenkstättenarbeit der sächsischen Landesregierung ist für den Zentralrat der Juden nicht länger hinnehmbar“, sagte gestern der Vizepräsident des Zentralrats, Salomon Korn. Er sieht die Gefahr einer Relativierung von NS-Verbrechen gegenüber denen des Stalinismus und der DDR-Staatssicherheit. Die Stiftung bedauerte in einer ersten Reaktion die Entscheidung. Das 2003 vom sächsischen Landtag verabschiedete Stiftungsgesetz habe wichtige Fragen unbeantwortet gelassen, kritisierte Korn. „Angebote der kritischen und konstruktiven Auseinandersetzung über die sich abzeichnende Analogisierung und Relativierung von NS-Verbrechen gegenüber denen des Stalinismus und der Staatssicherheit der DDR wurden bis zuletzt mit einem durch die Landesregierung verordneten Neubeginn der Gedenkstättenarbeit vom Tisch gewischt.“