NACHTAKTIVE SÄUGETIERE : Zellkerne formen Nachtsichtlinse
BERLIN | Eine spezielle Anordnung der Erbsubstanz in den Lichtsinneszellen sorgt dafür, dass nachtaktive Säugetiere im Dunkeln so gut sehen können. Zu diesem Ergebnis kam ein internationales Forscherteam aus München, Frankfurt, Großbritannien und Kanada. Sie untersuchten, wie die Zellkerne in den Stäbchen bei verschiedenen Tierarten organisiert sind. Unter anderem untersuchten sie Kühe, Pferde, Esel, Katzen, Mäuse, Kaninchen und Affen. Die Sehzellen der nachtaktiven Arten bündeln das Licht, statt es zu streuen, wofür die Zellkerne eine entscheidende Rolle spielen. Das Überraschende: Nicht die Erbinformation selbst ist dafür verantwortlich, sondern wie die Zellkerne räumlich organisiert sind, berichten die Forscher im Fachmagazin Cell. Durch die Wirkung mehrerer übereinanderliegender Zellkerne wird das Licht fast ohne Streuverluste in Richtung der lichtempfindlichen Pigmente weitergeleitet. Somit steigert sich die Lichtausbeute und das Sehen wird trotz Dunkelheit möglich. (taz)