: „Zeitweise unglaublich“
■ Graf verschafft sich durch Halbfinal-Aus in Sydney einen Ruhetag vor den Australian Open
Melbourne (dpa/taz) – Das Vorbereitungsturnier von Sydney dauerte für Stefanie Graf (29) dann doch vier lange Tage und endete erst am Freitag mit einer 2:6, 5:7- Niederlage gegen die amerikanische Weltranglisten-Erste Lindsay Davenport. Das Halbfinal-Aus nach vorherigen Siegen gegen die Williams-Schwestern in jeweils drei harten Sätzen bescherte der Weltranglisten-Zehnten einen zusätzlichen Ruhetag vor den am Montag beginnenden Australian Open. Graf, die in Melbourne in der ersten Runde auf die Argentinierin Paola Suarez (20), die 80. der Weltrangliste, treffen wird, begrüßte die kurze Pause: „Gut, daß ich morgen frei habe.“
In Sydney kämpfte Graf nicht nur gegen Hitze und jüngere Gegnerinnen, sondern auch gegen eine Darmerkrankung. „Heute war ich einfach müde, die Energie war raus, die Beine waren schwer“, sagte sie nach dem Match gegen Davenport, die im Finale (in der letzten Nacht) auf Martina Hingis (Schweiz) traf, die sich 6:3, 3:6, 7:6 (7:5) gegen die Österreicherin Barbara Schett durchsetzte.
Bevor sie versuchen wird, ihren fünften Titel bei den Australian Open zu gewinnen, muß Graf weiter mit Tabletten behandelt werden, „die den Magen beruhigen“. Und: „Außerdem kann ich nur möglichst viel essen und trinken, sonst kann man nichts machen als abwarten.“ Dann traut ihr auch Davenport den Sieg zu. Die registrierte erleichtert, daß sie erst im Endspiel auf Graf treffen kann: „Ich bin glücklich, ich habe in letzter Zeit so oft gegen sie gespielt. Zeitweise kann sie unglaublich sein.“
Im Gegensatz zu Graf haben die anderen Deutschen schwere Erstrundengegner zugelost bekommen. Nicolas Kiefer, 1998 erst im Viertelfinale am Franzosen Nicolas Escude gescheitert, trifft gleich zum Auftakt auf den an Nummer vier gesetzten Spanier Carlos Moya. Die vor Jahresfrist im Halbfinale ausgeschiedene Anke Huber muß gegen die Rumänin Irina Spirlea ran, und Oliver Gross trifft auf Lokalheros Patrick Rafter. Immerhin Thomas Haas winkt im Duell gegen Michael Kohlmann aus Hagen eine Aufwärmrunde.
Vorerst bestimmt Petr Korda das Geschehen. Der ungesetzt gebliebene Titelverteidiger will nun über ein Londoner Gericht erreichen, daß die vom Internationalen Tennis-Verband (ITF) verhängte milde Bestrafung für sein im vergangenen Jahr in Wimbledon aufgedecktes Anabolika-Doping nicht noch in einer Sperre endet.
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