Monsun zeigt Michael Endes „Momo“ : Zeit sparen
Die Weisheit ist nicht neu, und vermutlich haben schon die alten Ägypter darüber – wie auch darüber, dass die Jugend immer schlimmer werde, was hieroglyphisch verbürgt ist –, geschrieben. Griechen und Römer vermutlich ebenfalls. Von der Umsetzung ist der – nicht nur abendländische – Durchschnittsmensch trotzdem immer wieder überraschend weit entfernt. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass inzwischen jeder einzelne massenweise Erfahrungen mit den Folgen des Zeitgeizes gesammelt hat; man verfällt dem Wahn immer wieder.
Warum also nicht mal wieder von den grauen Zeitdieb-Männlein fabulieren, die Michael Ende der Welt in Momo geschenkt hat? Denn Zeit – vor allem die angeblich gesparte – ist tatsächlich Fetisch geworden; dass davon nichts bleibt, merkt man spät. Die Kindertheatergruppe des Monsun Theaters unter Regie von Francoise Hüsges hat das Stück inszeniert, und dass auch Menschen, die älter sind als sieben, den Stoff goutieren werden, kann als gesichert gelten. PS
Sa+So, 20.+21.12., 15 Uhr, Monsun Theater, Friedensallee 20