: Zapfhähne bleiben dicht
■ Aktionstag gegen SHELL am 28. April
Wer jüngst bei SHELL tanken wollte und der Zapfhahn blieb leer, hatte es nicht mit einer erneuten Ölkrise zu tun nein, schon eher mit einer Aktion „Internationaler ShellboykotteurInnen“. Seit 1988 zertrennen auch in der BRD „antirassistische Gruppen“ Zapfschläuche und kippen Zucker in die Tanks.
Prominenteste Mitglieder eines breiteren politischen Widerstands gegen die Kontakte von SHELL zur südafrikanischen Regierung sind Medico international, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und die Arbeitsgemeinschaft evangelischer Jugendverbände (aej). Sie unterstützen auch dieses Jahr den internationalen Tag zum SHELL-Boykott.
In Bremen ruft eine unabhängige Anti-Shellgruppe mit dem Slogan „100 Jahre Shell sind genug“ zur Blockade einer hiesigen Shell-Station am morgigen Samstag auf. Trotz des totalen Lieferboykotts der Organisation der erdölexportierenden Länder
(OPEC) betankt der Konzern weiter den Staat Südafrika. Das Unternehmen gibt sich zwar als Apartheitsgegner aus, bestreitet aber die Wirksamkeit eines Wirtschaftsboykotts. Da Südafrika jedoch über keine eigenen Erdölvorkommen verfügt, trägt Shell mit seinen Erdölimporten an die Regierung wesentlich zum Fortbestand der Apartheid bei.
In diesem Jahr feiert die Royal Dutch SHELL ihren 1OOsten Geburtstag; für die schwarze Bevölkerung in Südafrika kein Grund zum Feiern, auch nicht für die internationale Solidaritätsbewegung. „Wir wollen mit unserem Tankstellen -Boykott vor allem in den Köpfen etwas bewegen“ sagt eine Mitorganisatorin des „friedlichen Spektakels mit Sambagruppe“ am 28.4. in Bremen. Treffpunkt ist um 12 Uhr an den Weserterassen. Ausführliche Materialien zum Shell -Boykott in: „Shell raus aus Südafrika„; Bestellung bei Edition ID-Archiv; c/o Aurora; Knobelsdorffstr. 8; 1000 Berlin 9o.
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