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Zahnärzte bohren doch

■ Honorarstreit in Niedersachsen beigelegt

Im Honorarstreit mit den gesetzlichen Krankenkassen hat die Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen (KZVN) eingelenkt. Sie verzichtete gestern auf ihre ursprüngliche Absicht, vom 1. Januar an für Zahnersatz und Kieferorthopädie einen erhöhten Punktwert von 1,3802 abzurechnen. Stattdessen soll ein vorläufiger Punktwert von 1,3575 in Rechnung gestellt werden. Die KZVN kam damit einer Forderung der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) nach. Diese hatte das Anwenden des höheren Punktwertes zur Abrechnung von Leistungen als unzulässig bewertet.

Die KZVN hält nach Angaben ihres Sprechers Julius Beischer aber an ihrer Meinung fest, daß sich die Kassen auf einen Honorarvertrag berufen, der durch einen in rechtswidriger Weise eingesetzten Staatskommissar beschlossen wurde. Dieser habe keine Kompetenzen gehabt, die KZVN gegen ihren erklärten Willen rechtswirksam vertraglich zu binden. Die weitere Anwendung des darin vereinbarten Punktwertes bewirke zum wiederholten Mal, daß den Zahnarztrechnungen bis zum endgültigen Abschluß eines neuen Vertrages ein zu niedriger Honoraransatz zugrunde gelegt werde.

Der von Sozialminister Walter Hiller (SPD) im Sommer des Vorjahres berufene Staatskommissar Ignaz Jung Lundberg hatte im Juli mit den Kassen Honorarverträge für 1995 geschlossen. Verhandlungen zwischen KZVN und Kassen waren zuvor monatelang erfolglos geblieben. Die Verträge sind zum Jahresende ausgelaufen. Die Anfang Dezember begonnenen Honorarverhandlungen für 1996 haben bislang noch keine Ergebnisse gebracht. Beischer äußerte die Befürchtung, daß nach einem Vertragsabschluß in vielen Fällen eine Nachberechnung der Honorare unterbleiben werde. dpa

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