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Zahlen, nicht schießen

■ Japans Yen–Offensive im Golf / „Beitrag zur Sicherheit im Golf“

Tokio (dpa/afp/taz) - Die japanische Regierung will nicht, aber sie muß. Nach monatelangem Mauern hat Tokio am Mittwoch beschlossen, dem amerikanischen Druck nachzugeben. Das angebotene Lösegeld beläuft sich auf 500 Millionen Dollar „Finanzhilfe für die Golfanrainer“) plus zehn Millionen Dollar (“für die Vereinten Nationen und für die Bereitstellung eines Navigationssystems in der Kriegszone“). Ebenso wie die Deutschen haben sich die Japaner bisher auf ihre Verfassung berufen, die ein direktes militärisches Eingreifen im Golf verbietet. Da aber die japanische Ökonomie vom persischen und arabischen Öl abhängig ist, mußte Premierminister Yasuhiro N. dem Präsidenten der USA, Ronald R., im vergangenen September in die Hand versprechen, Japan werden einen „Beitrag zur Sicherheit im Golf“ leisten. Das japanische Außenministerium hat nun zum ersten Mal den Wert einer „Friedensmission“ exakt beziffert. Während die zehn Millionen dem UN–Generalsekretär Perez de C. zur Verfügung gestellt werden sollen, kostet eine „auf lange Sicht angelegte Stabilisierung“ etwas mehr, nämlich eine halbe Milliarde. Dabei fällt auch für die internationale Rüstungsindustrie ein Scherflein ab. 6,8 Millionen sind für das Navigationssystem „Decca“ fällig. Der Lieferant verspricht dafür „genaue Positionsbestimmung, Festlegung sicherer Fahrrouten, Minen–Informationen der US–Marine und der internationalen Funkfeuer“. Darüber hinaus soll der Preis für die Stationierung von 50.000 US–Soldaten in Japan deutlich angehoben werden. Auch an einen eventuellen Nachkriegs–Boom in der Golfregion ist bereits gedacht worden. Japan will sich am Wiederaufbau des Iran und des Iraks nach Kriegsende beteiligen. Offenbar plant man in Tokio ein Wirtschaftswunder nach deutschem und koreanischem Muster. Die japanische Industrie rechnet sich heute schon manche Wohltaten für die neunziger Jahre aus und sie ist bereit, dafür zu zahlen.

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