piwik no script img

■ QuerspalteWut auf das Unrecht

Die politische Geschichte der Bundesrepublik muß neu geschrieben werden. Ob Adelheid Streibel oder Barschel, ob Vogel oder Rau – für das geradezu mysteriöse Enkelsterben in der SPD sind sie alle nicht mehr verantwortlich zu machen. Der Grund mag profan sein, aber er ist gut: Björn, Rudolf, Oskar und wie sie alle heißen, mögen zwar mal in der Toskana gewesen sein, aber eines sind sie ganz gewiß nicht: die Enkel von Willy Brandt.

Willy hat nur einen wahren Enkel: unseren Henry. Der eine badet gern lau, der andere boxt gern lau. Der eine klassischer Linksausleger, der andere Rechtsausleger; aber was macht das schon. Im ersten Moment eint sie sonst wenig, aber seit der Schriftstellerin Joyce Carol Oates wissen wir, daß das eigentliche Motiv für die im Boxring ausgelebte Gewalt eine von ihrem ursprünglichen Ziel umgeleitete Wut auf das Unrecht ist, das in der Welt geschieht. Und da sei Willy vor, daß der Brandt nicht auch so eine Wut hatte. Da wächst zusammen, was zusammengehört. Jens König

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen