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Wunderbarer Kunstbunker

Eigenlob stinkt. Doch Oswald Mathias Ungers fürchtet den Mief nicht. „Selber sehr zufrieden“ sei er mit dem von ihm entworfenen Erweiterungsbau der Kunsthalle. Wer polemisch von „Kunstbunker“ spreche, habe sich das Gebäude „nicht wirklich“ angesehen, verteidigte sich der 70jährige Architektur-Professor („ein ernstes und schwerfälliges Metier“) gestern. Die Architektur des Neubaus sei „kein Selbstzweck“, sondern diene der Kunst. Diese Unterordnung sei ihm nicht schwergefallen, betonte Ungers: „Das ist meine Philosophie.“ Kultursenatorin Christina Weiss zeigte sich bei der Schlüsselübergabe an das staatliche Museum gleichfalls begeistert. Das „wunderbare Gebäude“ erhebe sich „wie ein materialisiertes Zeichen der Unverrückbarkeit und Ruhe voller Klarheit und Strenge in seinem städtebaulichen Zusammenhang“, dichtete die parteilose Politikerin. Der jetzt bezugsfertige Neubau mit rund 5 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche soll am 23. Februar 1997 von Bundespräsident Roman Herzog eröffnet werden. Rund 102 Millionen Mark hat das viergeschossige Gebäude gekostet, durch das sich die Ausstellungsfläche der Kunsthalle auf 12 000 Quadratmeter fast verdoppelt.

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