: Wortschatz entrümpeln
■ betr.: "1991 über 2.000 rassistische Straftaten", "Jubel und Trubel rund um den Rubel", taz vom 2.1.92
betr.: „1991 über 2.000 rassistische Straftaten“, „Jubel und Trubel rund um den Rubel“,
taz vom 2.1.92
Auf Seite 6 ein Bericht über mehr als 2.000 rassistisch motivierte Straftaten im Jahre 1991, auf Seite 9 dann beginnt Klaus-Helge Donath seinen Artikel über die Preisfreigabe in der Ex-UdSSR mit einer „... sicherlich getürkten“ Agenturmeldung. — Nein, dies ist natürlich keine weitere rassistische Straftat, seltsam ist lediglich, beides in ein und derselben Zeitung finden zu können.
[...] „Aus dem Wörterbuch des Unmenschen“ stammen einige liebgewonnene, althergebrachte Formulierungen und Begriffe, die augenscheinlich unverwüstlich sind, wie auch die Autoren desselben, Dolf Sternberger, Gerhard Storz und W.E.Süskind seit 1945 immer wieder feststellen mußten. Ist dies im alltäglichen Sprachgebrauch von Personen des nichtöffentlichen Lebens zuweilen schon ärgerlich genug, sokann man es bei Menschen, die eigentlich bemüht sind, kritisch zu recherchieren und zu berichten, nur Schlampigkeit nennen.
Da die taz-MitarbeiterInnen sich sonst doch so gern um die Sprache bemühen, wäre es schön, wenn auch sie einmal ihren Wortschaftz entrümpelten. Roland Prakken, Hamburg
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