piwik no script img

Worpsweder Entführer verurteilt

■ Die beiden Haupttäter müssen für sieben Jahre in den Knast

Gegen die Entführer einer Worpsweder Arztfrau hat das Landgericht Verden gestern mehrjährige Haftstrafen verhängt. Die beiden Haupttäter wurden wegen schweren Raubes und erpresserischen Menschenraubes zu Haftstrafen von siebeneinhalb Jahren verurteilt. Zwei Mittäter müssen für sechseinhalb Jahre ins Gefängnis. Die Staatsanwaltschaft hatte für die vier Männer im Alter von 22 bis 40 Jahren achteinhalb Jahre beantragt, die Verteidiger auf vier bis sechs Jahre plädiert.

Das Gericht sah es als erwiesen an, daß die Angeklagten im Juni 1995 einen Sportarzt überfallen und dessen Frau entführt haben. Nach 17 Stunden ließen sie ihre Geisel frei, ohne das ursprünglich geforderte Lösegeld in Höhe von 600.000 Mark erhalten zu haben. Die beiden Haupttäter standen in geschäftlicher Verbindung zu dem Sportarzt. Da dort Probleme aufgetaucht waren, hatten sie den Mediziner für ihre geschäftliche Misere verantwortlich gemacht und aus Rache überfallen.

Anders als die Verteidigung sah die Strafkammer den Überfall nicht als „Augenblickstat“. Eine Planungsphase sei „schon vorausgegangen“, hieß es in der Urteilsbegründung. Das Gericht folgte auch nicht der Argumentation der Verteidiger, die Angeklagten hätten die Tat schnell aufgegeben. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen