Sarah Kirsch und Christoph Aigner im Jenisch Haus : Wolken retten
Es ist, als webte sie einen Teppich aus verschiedensten Ingredients. Als sei sie besorgt, dass Dinge und ihre Bezeichnungen der Menschheit eines Tages abhanden kommen könnten – so, wie man vielleicht ein Lexikon verliert und den gesamten Inhalt vergisst.
Gegen die Auslöschung botanischer, zoologischer und meteorologischer Bezeichungen hat Sarah Kirsch, die jetzt im Jenisch Haus liest, in ihren Gedichten oft akribische Auflistungen gesetzt. Pflanzen, Vögel flicht sie in ihre Gedichte, hat fast ein bisschen Angst um sie, die sie hinter dünnhäutigem Pragmatismus verbirgt. Und wenn auch Himmelserscheinungen nicht direkt vom Verschwinden bedroht sind, hat sie in ihren Kanon der zu rettenden Begriffe auch Wolkenformationen aufgenommen. Anlass für die Organisatoren der Ausstellung Wolkenbilder in Bucerius Kunst Forum und Jenisch Haus, eine Lesung mit der Autorin zu initiieren. Zudem wird Christoph Wilhelm Aigner seinen neuen Band Logik der Wolken vorstellen. PS
Mi, 28.7., 20 Uhr, Jenisch Haus, Baron-Voght-Straße 50