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Wohin mit PCB–haltigem Gift–Müll?

Stuttgart (taz) - Seit Monaten liegt stark PCB–haltiger schwäbischer Giftmüll in einem türkischen Zementwerk. Nach Veröffentlichungen türkischer Medien, der taz und den Stuttgarter Grünen fordert die türkische Regierung eine Rücknahme des Mülls. Seit ein paar Tagen weilt der türkische Umweltminister Atasoy in der BRD. In vier Wochen, so forderte er am Wochenende von Bundesumwelminister Töpfer und gestern nachmittag vom baden–württembergischen Umweltminister Vetter, müßte der Giftmüll die Türkei wieder verlassen haben. Töpfer und Vetter versprachen zwar eine Lösung des Problems, wer aber den Müll zurücknimmt, bleibt weiterhin offen. Eine deutsch–türkische Kommission soll erst prüfen, wie der Sondermüll entsorgt werden kann. Der Exporteur der als Ersatzbrennstoff deklarierten 1.580 Tonnen Sondermüll, die Salacher Firma Weber, besteht auf der Aufrechterhaltung der Exportgenehmigung baden–württembergischer Behörden. Die hatten nur geringe Mengen PCB in dem Sondermüll festgestellt, an der Universität Ankara dagegen wurden 285 Milligramm pro Kilo ermittelt. Mindestens 40. Aufschlußreiches Detail am Rande: Deutsche Unternehmen waren an der Planung und am Bau türkischer Zementfabriken beteiligt. Daß deren Zementöfen nur mit 700 Grad befeuert werden und damit eine schadstoffreie Verbrennung von PCB und dioxinhaltigem Sondermüll nicht möglich ist, war also bekannt. In Zukunft, so Umweltminister Vetter, sollen für die Ausfuhr von Sondermüll in die Türkei keine Genehmigungen mehr erteilt werden. diwi

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