Wochenübersicht: Konzert : Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Da hat der Ringsgwandl schon Recht mit seinem Trulla-Nihilismus, ja „Frag amoi an Teife, jammert zum liabn Gott, und der sogt: hey, nix mitnehma!“, nein, da kann man nichts mitnehmen, dereinst. Aber seinen kleinen Teil beitragen zu einem Stück Ewigkeit kann man vielleicht doch oder wenigstens später mal erzählen, dass man auch dort gewesen ist und deswegen doch irgendwie mit dabei war, wenn man dort gewesen ist, am heutigen Freitag und am Samstag auf dem Kulturforum bei den Heimatklängen. Denn an diesen Tagen wird das Konzert der Klezmatics mitgeschnitten, was später mal ein Album werden soll, auf dem das aktuelle Projekt der Klezmerkapelle mit Gospelsängern dokumentiert sein wird. Wer an diesem Schaffen für die Ewigkeit nicht so unmittelbar interessiert ist, geht einfach am Sonntagnachmittag zum Klezmatics-Konzert aufs Kulturforum. Dann wird da nichts mehr mitgeschnitten, und wer sich nur irgendwie für den Jazz interessiert, geht am Samstag ins Wagendorf Lohmühle, das ein schöner Flecken Berlin ist und so ein entspannter Ort, dass auch die hingehen können, die noch gar nicht wissen, dass sie sich eigentlich doch für den Jazz interessieren. Denn bei der fortlaufenden Konzertreihe „Jazz an der Lohmühle“ spielt diesmal Die Enttäuschung im Spannungsfeld von Thelonious Monk, Bop und Moderne. Dazu freundliche Getränkepreise, keine Jazzetikette. Das Konzert umsonst und draußen. Und drinnen im Roten Salon ist am Sonntag hoffentlich wieder der Teufel los, so wie vor kurzem bei Goggle-A, der Neo-Sixties-Band aus Tokio, die immerhin den am glücklichsten machenden Auftritt des Jahres hinlegten. The 5. 6. 7. 8’s kommen auch aus Tokio und machen gleichfalls Beat. Wer aber noch dazu großkopferte Fürsprecher braucht, bitte sehr: Quentin Tarantino brachte die Band beim ersten Teil von „Kill Bill“ ins Bild.