: Wo liegen die Quellen der Geldströme für die Kriegskassen?
■ betr.: "Brandbrief Butros Ghalis: UNO-Kasse ist fast leer", taz vom 7.8.93
betr.: „Brandbrief Butros Ghalis: UNO-Kasse ist fast leer“,
taz vom 7.8.93
Daß die UNO-Kassen sich ständig leeren angesichts der zunehmenden kriegerischen Konfliktherde auf unserem Planeten, und daß sie nur säumig oder auch gar nicht nachgefüllt werden, je nach Laune der mächtigen Geldgeber, kann jeder von uns einigermaßen nachdenklichen Zeitungslesern nachvollziehen. [...] Ebbt es bei der UNO, flutet es entsprechend bei den Serben und Kroaten. Anders ist das Trommelfeuer auf Sarajevo oder das ständige Scharmützel an den anderen Fronten nicht zu erklären. Kroaten und Serben sind wahrlich keine reichen Völkerschaften. Und einen Krieg, der Milliarden Dollar verschlingt, können sich diese Völkerschaften aus eigener Tasche nicht leisten. [...] Wo liegen die Quellen der Geldströme, die in der Kriegskasse der Serben und Kroaten münden? Wer sind die Geldgeber? Vielleicht die Staaten, die mit der UNO-Kasse geizen? Die UNO- Soldaten sind demnach reine Alibistatisten, damit in ihrem Schatten ungehindert das Kriegstreiben angeheizt werden kann?
Es müssen Menschen auf unserer Erde existieren, die für uns anonym in den Schaltstellen der politischen und wirtschaftlichen Machtbereiche ihre perfide und perverse Lust an diesem Anheizen befriedigen. Sie leben in sicherer Distanz dazu und sehen vollkommen gewissenlos zu, wenn sich vor ihren Augen gewachsene Kulturen und Traditionen bestialisch zerfleischen. Warum gelingt es unserer so freiheitlichen Presse nicht, diese Jünger des Vaters der Lüge und gekonnten Verschleierung an den Pranger der Weltöffentlichkeit zu stellen? Die Widersprüche liegen doch inzwischen so offen zu Tage, daß sich alleine durch Fragen ein nahezu portraithaftes Rasterbild der Mächte und Personen ergäbe, die an diesem höllischen Wahnwitz sich tagtäglich als schuldig erweisen. Friedrich Bode, Pastor i.R.
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