: Wo funkt's national?
Berlin (ADN) — Der Berliner Senat hat Presseberichten widersprochen, daß der geplante nationale Hörfunk — ungeachtet des Beschlusses der Ministerpräsidenten der Länder — allein dem Kölner Deutschlandfunk überlassen werden soll. In einem RIAS- Interview sagte der Sprecher des Senats, Dieter Flämig, am Samstag, daß der Senat an dem Beschluß festhalten werde, daß der nationale Hörfunk von RIAS, DS Kultur und dem Deutschlandfunk gebildet werden soll — mit jeweils einem Vollprogramm aus Berlin und Köln. Eine mögliche Abschaffung des Standortes Berlin sei angesichts der Vereinigungsprobleme ein „Schildbürgerstreich“. Die 'Berliner Morgenpost‘ hatte berichtet, daß in Bonn und mehreren Bundesländern die Neigung wachse, das nationale Hörfunkprogramm nur aus Köln zu bestreiten. So sei dem RIAS durch das Bundesvermögensamt bereits zum Jahresende der seit 1947 bestehende Mietvertrag für seinen Sitz in der Kufsteiner Straße gekündigt worden. Die Oberfinanzdirektion Berlin schließe zwar nicht aus, daß es zu einem neuen Vertrag komme. „Beobachter“ hielten es aber für möglich, „daß weitaus mehr hinter der von Bonn veranlaßten Kündigung steckt“.
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