: Wirtschaftsnotizen
■ Bund muß Millionen an Versicherungen zahlen / Strausberg mit guten Standortvorteilen / Treuhandanstalt behindert Aufschwung / First-Class-Hotel Oberhof eröffnet
Bund muß Millionen an Versicherungen zahlen
Die Bundesregierung muß etwa 500 Millionen DM an die Münchener Allianz Versicherungs-AG zahlen, berichtet eine westdeutsche Zeitung. Die ehemalige Staatliche Versicherung der DDR habe für den Bau von Wohnungen für Sowjetsoldaten in der DDR Kredite aufgenommen. Die Allianz hatte 51 Prozent an der Deutschen Versicherungs-AG (DVAG) erworben, die im Juni 1990 aus der ehemaligen DDR-Versicherung gebildet worden war. Die Wohnungen gehen nach dem Abzug der Sowjettruppen in den kommenden Jahren in den Besitz des Bundes über. Deshalb werde ihre Ablösung durch Bonn fällig.
Strausberg mit guten Standortvorteilen
Der Landkreis Strausberg hat als Umland von Berlin große wirtschaftliche Standortvorteile, die sich auch aus der Entscheidung des Bundestages für Berlin als künftigen Regierungs- und Parlamentssitz ergeben. Diese Chancen sollten gemeinsam von Kommunen und Unternehmern genutzt werden, sagte der Präsident des Unternehmerverbandes Berlin-Brandenburg, Hartmut Lehmann, auf der ersten regionalen Wirtschaftskonferenz am Wochenende. Der Wirtschaftsdezernent des Landkreises, Teja Herbst, verwies auf die hohe Arbeitslosenrate von 17 Prozent etwa im Arbeitsamtbezirks Frankfurt (Oder). Die wirtschaftliche Schwäche müsse dauerhaft überwunden werden.
Treuhandanstalt
behindert Aufschwung
Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat der Treuhandanstalt erneut vorgeworfen, sich aus ihrer sozial- und arbeitsmarktpolitischen Verantwortung zurückzuziehen. In Ost- Berlin und in Brandenburg würden bis zum Jahresende rund 130.000 Beschäftigte allein aus den Betrieben der Treuhandanstalt entlassen, hieß es am Samstag. Angesichts dieser dramatischen Situation auf dem Arbeitsmarkt seien Beschäftigungs- oder Arbeitsförderungsgesellschaften eine Chance des Übergangs, der die Treuhand nicht „den Todesstoß“ versetzen dürfe. Es müßten vielmehr alle beschäftigungspolitischen Maßnahmen ausgeschöpft werden, und die Treuhand müsse sich an solchen Gesellschaften beteiligen.
First-Class-Hotel in Oberhof eröffnet
Mit der offiziellen Schlüsselübergabe für das Hotel „Am Grenzadler“ in Oberhof an den Schweizer Geschäftsmann Bernhard Schaub vollzog sich die Privatisierung des ehemaligen Gästehauses des Ministerrats der DDR. Einzelzimmer sind ab 62 Mark und die ehemalige Ulbricht-Suite für 487 Mark zu haben. In einem neun Hektar großen Waldpark und 863 Meter hoch gelegen bietet das Hotel seinen Gästen einen guten Ausblick auf die Stadt und weit ins Thüringer Land.
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