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■ TelegrammWirtschaftliches Desinteresse an Bosnien

Sarajevo (dpa/taz) – Das Engagement der deutschen Wirtschaft in Bosnien ist ausgesprochen verhalten, obwohl internationale Fördertöpfe, niedrige Löhne und gut ausgebildete Menschen locken. Das ist die Quintessenz einer zweitägigen Unternehmerkonferenz in Sarajevo. „Wir zahlen etwa 30 Prozent der EU-Gelder, bei rund fünf Prozent Anteil an den Aufträgen“, konstatierte Philipp von Walderdorff vom Deutschen Industrie- und Handelstag (DIHT). Er führt diese Diskrepanz vor allem darauf zurück, daß den deutschen Unternehmen Kontakte oder eine Repräsentanz vor Ort fehlten, um schnell auf Ausschreibungen reagieren zu können. Andere Teilnehmer glaubten, die unsichere politische Situation halte viele deutsche Unternehmer davon ab, sich so stark wie vor dem Krieg in Bosnien zu engagieren. 1990 betrug das Handelsvolumen mit der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik etwa 1,5 Milliarden Mark. Jetzt sind es nur noch gut 100 Millionen Mark.

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