WAS MACHT EIGENTLICH ...die alte Reichstagsflagge? : Wird sabotiert
Und zwar von Computer-Hackern. Die wollen anscheinend nicht, dass die Fahne überhaupt noch irgendwo wedelt. Weder über dem Reichstagsgebäude, wo sie einst würdevoll einen der vier Türme zierte. Noch in einem Hallenser Bordell, noch sonstwo. Sie sabotieren den Verkauf.
Bordell-Chefin Christine Schmittroth hatte den 4,50 mal 6.40 Meter großen Wedel vor einem Monat selbst ersteigert und der Bundestagsverwaltung damit 3.350 Euro in die Kasse gespült. Nur zu besonderen Anlässen wollte sie die Fahne über ihrem Etablissement wehen lassen. Doch ihr Anliegen misslang. Einen sittenstrengen Mitbürger brachte das Nationalsymbol über dem Freudenhaus auf die Palme. Er erstattete Anzeige wegen Verunglimpfung des Staates. Das wiederum stimmte die Bordell-Chefin traurig, wollte sie doch selbst nichts anderes als ein wenig ihren patriotischen Pflichten nachkommen. Sie holte die Flagge wieder ein und bot sie bei eBay zur Versteigerung an. Damit ihr gut gemeintes Ansinnen nicht völlig für die Katz war, wollte sie den Großteil des Erlöses einem Verein zur Förderung krebskranker Kinder spenden. Und es hätte eine echt fette Spende werden können. Mehr als 17.000 Euro wurden bereits geboten. Doch ein Tag vor Ablauf der Auktion schlugen die Hacker zu. Sie löschten alle eingegangenen Angebote.
Aber die Bordell-Chefin gibt nicht auf. Sie hat die Versteigerung bis zum 24. Juni verlängert. Und siehe da: Die Gebote reißen nicht ab. Aktueller Stand kurz vor Redaktionsschluss: 11,361 Euro.
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