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„Wir rennen noch, die sind schon da“

Frankfurt (taz) - Ein eher verhaltenes Fazit ihrer politischen Arbeit zog die Frauenvollversammlung der hessischen Grünen am Samstag in Frankfurt während einer Pressekonferenz. Vor allem auf dem Land hätten sie anfangs „fast missionarische Arbeit leisten müssen“. An diesen Gegenden sei, so Brigitte Simon, Frauenbeauftragte im Wetterau-Kreis, die Frauenbewegung der 70er Jahre „spurlos vorbeigegangen“. Das bessere sich erst langsam.

Zufriedener zeigten sich die Frankfurter Realpolitikerin Margarete Nimsch und die Autonome Brigitte Sellach. Ihre „ständige Provokation“ im Rathaus habe bewirkt, daß sich auch Frauen aus anderen Parteien mehr qualifizieren. Die eigene Partei bereitete der Vollversammlung dagegen Sorgen. „Wir können“, so die Landtagsabgeordnete Priska Hinz, „die Frauenpolitik nicht den grünen Männern überlassen“.

Ihre „elende Sitzungs- und Debattenkultur“ müsse endlich von frauen- und menschenfreundlicheren Strukturen abgelöst werden. Die Selbstdarstellung der grünen Männer in Medien und Parlamenten gelte es infrage zu stellen. Sellach: „Das ist wie Hase und Igel. Wir rennen noch und die sind immer schon da.“ Formale Regeln wie die paritätische Besetzung aller Listen der Grünen in Hessen seien „erst der Anfang“.

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