neue filme: Wir müssen zusammenhalten
Tschechien 2001, Regie: Jan Hřebejk; mit Anna Šišková, Boleslav Polívka u.a.; 124 Min.
„Wir müssen zusammenhalten“ handelt vom Überleben in schweren Zeiten und ist deshalb mehr Komödie als Tragödie, wobei sich das so richtig erst in den letzten Minuten entscheidet. Josefs geruhsames Leben inmitten des Zweiten Weltkriegs wird gestört, als er beim Vollbringen einer halbwegs mutigen Tat unversehens in die Lage kommt, eine weit mutigere auf sich zu nehmen. Beim Versuch, den Familienschmuck seines ehemaligen jüdischen Arbeitgebers vor den Deutschen zu retten, trifft er auf dessen Sohn David, der es geschafft hat, aus Theresienstadt zu fliehen. Ganz gegen ihr kleinbürgerliches Sicherheitsbedürfnis beschließen Josef und seine Frau Maria, David in ihrer Speisekammer zu verstecken. In seinen stärksten Momenten legt der Film nicht nur packend die komisch-absurde Mechanik des Überlebens bloß, sondern behandelt den gar nicht so leicht zu durchschauenden Zusammenhang von guten Taten und den oft schlechten Gründen, aus denen man sie begeht.
Balazs, CinemaxX Colosseum, Filmkunst 66, FT am Friedrichshain, Passage
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