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Archiv-Artikel

Windbranche wütet

Verband droht mit Abwanderung ins Ausland

OSNABRÜCK afp ■ Die deutsche Windenergiebranche droht wegen der schwierigen Rahmenbedingungen mit der Abwanderung ins Ausland. Vor allem die Höhen- und Abstandsregelungen der Bundesländer behinderten die Entwicklung neuer Windkraftanlagen, sagte der Präsident des Bundesverbands Windenergie (BWE), Hermann Albers, der Neuen Osnabrücker Zeitung. Es sei fast nicht möglich gewesen, neue Anlagen der 5- bis 6-Megawatt-Klasse in Deutschland zu bauen, sagte Albers. „Wenn die Rahmenbedingungen nicht gut genug sind, gibt es keinen Grund, die Produktion in Deutschland zu behalten.“

Deutsche Windkraftanlagen entwickeln sich nach Branchenangaben unterdessen zum Exportschlager. Die Exportquote deutscher Hersteller und Zulieferer steigerte sich nach BWE-Angaben im vergangenen Jahr auf rund 83 Prozent – 2006 waren es noch 74 Prozent. Der Weltmarktanteil verringerte sich indes leicht von knapp 33 Prozent auf 27,7 Prozent. Ein noch höherer Marktanteil sei durch Kapazitätsgrenzen bei Herstellern und Zulieferern verhindert worden, erläuterte Thorsten Herdander vom Anlagenbau-Verbands VDMA. Voraussichtlich nächstes Jahr wird Deutschland den Titel des Windkraftweltmeisters an die USA verlieren, die dann die hierzulande installierte Gesamtleistung von rund 23.000 Megawatt übertreffen würden.