: Wiener Schule
Selbst Adorno gönnte sich etwas Sentimentalität
Gut, das ist hier mal ein ausgesprochenes Minderheitenprogramm. Doch kann es ja nicht schaden, wenn man bei der nächsten Trivial-Pursuit-Runde einzuwerfen weiß, dass dieser Theodor W. Adorno nicht nur philosophisch die negative Dialektik stemmte und sich als knochenharter Musikkritiker betätigte. Sondern dass er selbst auch komponierte. Und sich dabei sogar als sentimentaler Knochen outete, der dem atonalen Ethos der zweiten Wiener Schule auch dann noch die Treue hielt, als die musikalische Gesellschaft schon längst wieder weitergehüpft war. Adorno hören. Also etwas Arbeit für die Ohren. Kein fader fun und bestimmt keine Kulturindustrie: Aber die Gelegenheit, sich in dieses Stahlbad zu stürzen, sollte man doch nutzen. So oft kommt sie nicht vorbei.