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Wiederherstellung des Asylrechts

betr.: „Grenze: 57 Tote in acht Jahren“, taz vom 12. 3. 01

57 Menschen, pardon, 57 „Ausländer“ kamen also „bei dem Versuch der Einreise in die Bundesrepublik ums Leben“. Nachdem es ja schon einmal eine Zeit gab, in denen Menschen „bei dem Versuch der Einreise“ ums Leben kamen, wüsste ich schon gern Genaueres. Wie können denn so viele „verunglücken“, wenn die Grenze mit allen technischen Finessen bewacht ist, bis hin zu Nachtsichtgeräten des Bundesgrenzschutzes? Was hat der Bundesgrenzschutz getan, um die Menschen zu retten? Und wodurch kamen sie denn konkret ums Leben? Schön, dass wir erfahren, dass sie nach Brandenburger Recht begraben sind. Der Zynismus der dpa-Meldung ist schwer zu übertreffen. Um weitere Recherche wird gebeten. MICHAEL ROTHSCHUH, Hamburg

betr.: „Gelassenheit von Fundi bis Realo“, taz vom 12. 3. 01

[...] Gerade weil die CSU die Abschaffung des Asylrechts fordert, können und müssen die Grünen die derzeit ebenso wenig umsetzbare Forderung nach der Wiederherstellung des Asylrechts aufstellen. Dies ist kein Rückfall in ideologische Fundamentalismen, sondern Ausdruck eines lebhaften Demokratieverständnisses und ein absolut notwendiges Beharren auf Artikel 1 unseres Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Dass diese Würde die Würde aller Menschen, ohne Ansehen ihres Passes, bezeichnet, sollte inzwischen klar geworden sein.

ALEXANDER THAL, Gauting

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