piwik no script img

MIT BAYER-PERU AUF DU UND DUWiedereinstellung

■ Der Chemiekonzern muß Entlassungen zurücknehmen

Berlin (taz) — Fünf von acht Bayer-Arbeitern, die vor einem Jahr entlassen wurden, wurde in Lima vor Gericht Recht zugesprochen: Die Entlassungen wurden als rechtswidrig beurteilt. Die drei übrigen Entlassenen erwarten in Kürze ähnliche Urteile, berichtet die Gruppe „Coordination gegen Bayer-Gefahren“.

Die „Bayer Industrial S.A.“ hatte den acht Arbeitern und weiteren 13 Kollegen im August und September 1989 wegen angeblicher Fälschung ärztlicher Atteste gekündigt. Die Urteile des Arbeitsgerichts in Callao/Lima verpflichten die Firma nun zur sofortigen Wiedereinstellung und Lohnnachzahlung.

Die Unternehmensleitung der sechzigprozentigen Tochter der bundesdeutschen Bayer AG, Leverkusen, hat gegen sämtliche Urteile Berufungsanträge angekündigt und gegen die ersten beiden bereits gestellt. Da die Revisionsanträge aufschiebende Wirkung besitzen, bleibt die wirtschaftliche Notlage der illegal Entlassenen bestehen. Die müssen sich allein von Solidaritätszahlungen ihrer Kollegen ernähren, die momentan wöchentlich nur die Höhe eines Tageslohns erreichen.

Diese Notlage hatte angesichts der Langwierigkeit der gerichtlichen Klärung in den vergangegen Monaten schon 13 der ursprünglich 21 Entlassenen bewogen, eine „freiwillige“ Arbeitsplatzaufgabe zu unterschreiben, um von Bayer zumindest eine Abfindungssumme ausgezahlt zu bekommen.

Die Gruppe „Coordination gegen Bayer-Gefahren e.V.“ sammelt Spenden unter dem Stichwort „Industrial“, Ökobank Frankfurt, Kontonummer 179612

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen