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Wieder besetzt

■ Konflikt um Haus am Wassertorplatz geht weiter

Der Dachboden der selbstverwalteten Häuser am Erkelenzdamm und der Kohlfurter Straße ist erneut besetzt worden. Gestern abend waren vor den Häusern etwa 150 Leute erschienen und traten unter den Augen der Bewohner- und Bewohnerinnen die Brandschutztüren zum Dachboden ein oder bohrten die Schlösser auf.

Erstmals hatten 20 Männer und Frauen den Dachboden Ende März besetzt. Die etwa 150 BewohnerInnen ließen die unerwünschten Gäste aber nach zähen Verhandlungen von der Polizei räumen. Die Besetzer- und Besetzerinnen begründeten ihre erneute Aktion damit, daß sie den Zustand wiederherstellen wollten, der vor der Räumung bestand, um dann über „selbstverwalteten Leerstand und alternatives Eigentum zu diskutieren“.

Die BewohnerInnen sind derzeit ratlos. Sie wollen sich zwar weiterhin selbst aussuchen, mit wem sie zusammenwohnen, doch vorerst wollen sie die Polizei nicht erneut zur Räumung rufen. Auch wenn durch das Dulden der BesetzerInnen eine Art Wohnsituation entstehen würde, so eine Bewohnerin zur taz.

Die Aktion stieß auch bei Dortje Säum, Bezirksverordnete der AL in Kreuzberg, auf Unverständnis. Sie verstehe nicht, daß diese Leute die BewohnerInnen gegen sich ausspielen. Die BesetzerInnen „sollen doch nach Zehlendorf gehen“.

diak

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