: Wieder Streit um Sommersmog
■ Warnung von Umweltbehörde, Entwarnung aus Bonn
Kaum sind die ersten warmen Tage da, droht auch schon wieder der Sommersmog. Und genauso wie in jedem Jahr geht die Diskussion um die Sommersmog-Verordnung für den Autoverkehr wieder los. Gestern rechnete die Umweltverwaltung damit, daß im Laufe des Tages der Ozongrenzwert von 180 Mikrogramm im Stadtgebiet überschritten werde. Bei anhaltend schönem Wetter sei auch heute mit erhöhten Ozonwerten zu rechnen, teilte die Behörde mit. Menschen, die erfahrungsgemäß auf Luftschadstoffe empfindlich reagieren, sollten körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden, wird empfohlen. Die Bevölkerung wurde gebeten, auf die Benutzung von Pkw, Motorbooten und Rasenmähern zu verzichten.
Gleichzeitig gaben Experten des Bundesumweltministeriums Entwarnung: Es gebe keinen Anlaß, die Sommersmog-Verordnung zu verschärfen, die darin geregelten Warn- und Eingreifwerte seien ausreichend für die Gesundheit der meisten Menschen, erklärte der Leiter der Umweltprobenbank, Prof. Fritz Kemper. Die Minderheit vorgeschädigter, sehr junger oder sehr alter Menschen sollte sich möglichst wenig im Freien bewegen. Als „politisches Placebo“ hat wiederum der grüne Abgeordnete Hartwig Berger die Verordnung bezeichnet: „Berlin wird wieder die absurde Situation erleben, daß kleine Kinder, alte Menschen und Atemwegserkrankte in den Wohnungen eingesperrt bleiben, nur damit die Autos frei herumfahren können.“ dpa
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