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Wieder Minen im Golf von Oman entdeckt

■ Versorgungsschiff „Anita“ im Golf von Oman von Mine getroffen / Neue Aktion des Iran gegen amerikanischen Konvoi? / Explosion in saudischer Gasverflüssigungsanlage / Irak bombardierte iranische Ölfelder / Sunday Express berichtet über neuen Geiseldeal

Dubai (wps/afp) - Nur wenige Stunden nachdem die Hafenbehörde von Fudscheira im Namen der Vereinigten Arabischen Emirate den Golf von Oman für minenfrei erklärte ist dort erneut ein Schiff von einer Seemine getroffen worden. Am Samstag morgen explodierte das 50 Meter lange Versorgungsboot „Anita“ etwa 15 Kilometer vor dem Hafen, nachdem es auf eine Mine aufgefahren war, nur fünf der elf Besatzungsmitglieder überlebten das Unglück. Kurz darauf entdeckten Suchhubschrauber nicht weit davon zwei weitere Minen, woraufhin die See vor Fudscheira über eine Länge von 50 Kilometer erneut zum Sperrgebiet erklärt wurde. In Fudscheira machen viele Schiffe vor oder nach ihrer Fahrt durch den Persischen Golf Station, um Lebensmittel an Bord zu nehmen. Es gilt als sicher, daß der Iran die Minen gelegt hat, um die von US– Kriegsschiffen begleiteten kuwaitischen Tankerkonvois zu treffen. Einer dieser Konvois liegt seit Tagen startklar vor Kuwait, der Zeitpunkt für das Auslaufen wird bisher jedoch streng geheim gehalten. Nichtsdestotrotz erklärt Iran, die USA seien für die Minen verantwortlich. Teheran hat den Vereinigten Arabischen Emiraten in den vergangenen Tagen mehrfach seine Unterstützung beim Aufspüren der tückischen Schwimmkörper angeboten. Die Emirate haben dies jedoch eindeutig zurückgewiesen. Stattdessen warnte ein hoher Vertreter des Fischereiministeriums, auch wenn alle Minen entdeckt würden, könnten kleine, mit Sprengstoff beladene Boote sich noch der Küste unbemerkt nähern. Eindeutigen Schutz böten hier nur die re gelmässig auftretenden Sandstürme. Eine weitere Explosion ereignete sich am Wochenende in der saudischen Gasverflüssigungsanlage Juaymah. Während die Regierung von einem Kurzschluß als Unfallursache sprach, halten Beobachter auch hier gezielte Sabotage für möglich, weil die Anlage von Amerikanern und Saudis gemeinsam betrieben wird. Am Sonntag verschärfte sich die Lage im Golf weiter, nachdem der Irak zum dritten Mal innerhalb einer Woche iranische Öleinrichtungen bombardiert hatte. Nach irakischen Angaben wurden die Pumpstationen von zwei Ölfeldern im südlichen Gebiet von Alwahn in Brand gesteckt. Derweil schlägt in Italien die Diskussion über die mutmaßlichen Lieferanten der im Golfkrieg eingesetzten Minen hohe Wellen. Nachdem die französische Zeitung Evenements du Jeudi enthüllt hatte, daß der italienische Konzern Valsella dem Iran von 1981 bis 1984 Seeminen verkauft hatte, verlautete am Wochenende aus verschiedenen Quellen, im gleichen Zeitraum hätten die gleichen Firmen den Irak mit Tausenden von Landminen ausgerüstet. Nach einem Bericht der nicht immer zuverlässigen britischen Sonntagszeitung Sunday Express ist auch die britische Regierung in zweifelhafte Geschäfte mit Iran verwickelt. Das Blatt berichtete, der berüchtigte Direktor der Londoner Finanzgruppe LONRHO, Tiny Rowlands, und der ehemalige konservative Abgeordnete Sir Edward Du Cann hätten der iranischen Regierung im Auftrag der Briten angeboten, sie erhielten eine Raffinierie aus der BRD, wenn die 26 seit Monaten im Libanon festgehaltenen westlichen Geiseln freigelassen würden. Die Londoner Regierung ließ dazu erklären, sie schließe „keine Tauschgeschäfte mit Terroristen“ ab.

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