piwik no script img

■ Wie lange hält ein Machtwort?

Heute dürfen Gewerkschaften und Sozialverbände mit der SPD-Fraktion Tacheles reden. Die Fraktion hat in Berlin zur Rentenkonferenz geladen, um ihnen eine Aussetzung der Rentenerhöhung schmackhaft machen. Nach den Plänen von Arbeitsminister Riester (SPD) sollen die Renten in den kommenden zwei Jahren nur um die Inflationsrate steigen. Damit verordne Riester den Rentnern eine Schocktherapie, meint Rentenexperte Rürup.

Im Vorfeld des Treffens zeigten sich die Gewerkschaften entrüstet. Keinesfalls wollen sie den Eingriff in den Generationsvertrag mitmachen, sagten sie unisono. Ihr Unmut ließ den Bundekanzler am Wochenende noch kalt. Demnächst werde die Rente nur um den Inflationsausgleich steigen – und damit basta.

Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft maulte, nur der DGB gab sich noch moderat. Gestern signalisierte die SPD-Fraktionsvize vorsichtig Kompromissbereitschaft: Das letzte Wort sei noch nicht gefallen, meinte Ulla Schmidt. Das heutige Treffen wird zeigen, wie lange das Machtwort des Kanzlers in der Rentenfrage hält. roga

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen