wellness : Wie Römer baden
Ausstellung
Zwischen duftenden Salben und spitzen Skalpellen können Besucher ab morgen im westfälischen Haltern die Geheimnisse der Wellness-Oasen der alten Römer erkunden. Klassisch gewandet in Stola und Tunika führen Mitarbeiterinnen des Römermuseums in die antike Körperpflege ein. Die Veranstaltung unter dem Titel „Wellness und Gesundheit im alten Rom“ ist Auftakt einer Reihe zum Leben in der Römerzeit, mit der das Museum sein zehnjähriges Bestehen feiert. Aus dem Wollfett Lanolin und duftenden Zutaten wie Rose, Lavendel, Zimt oder Zeder können die Besucher ihre eigene Salbe rühren oder Nachbildungen von in Haltern gefundenen medizinischer Gerätschaften aus einem Römerlazarett in die Hand nehmen. Weiterhin geheimnisvoll ist die Verwendung der „britannischen“ Wurzel in der römischen Heilkunst, die auf einem in Haltern gefundenen Deckel einer Apothekerdose erwähnt wird. Nach dem duftenden Auftakt mit Rose, Lavendel, Zimt oder Zeder im Januar feiert das Westfälische Römermuseum Haltern, das am Standort eines ehemaligen Legionslagers zum Marsch in den Untergang errichtet worden ist, am 16. Februar das Fest der „Saturnalien“. Wie zu Karneval und Weihnachten sei es dann in vielen römischen Haushalten zugegangen, so die Organisatoren. Sklaven bekamen eine Extraportion Wein und mancher römische Herr vertauschte die Rollen und spielte den Sklaven. Genau einen Monat später, am 16. März, schlüpfen die Museumsmitarbeiter in die Rolle des Tribuns Marcus Crassus Senestella und beantworten Fragen zum täglichen Leben im damaligen Römerlager. Knapp eine halbe Million Besucher haben sich seit 1993 am Nordrand des Ruhrgebiets in die Welt der alten Römer entführen lassen. Regelmäßig werden auch Führungen zum Thema Medizin und Hygiene bei den Römern angeboten.
TAZ
Römermuseum Haltern, Weseler Straße 100, Haltern, Tel. (0 23 64) 9 37 60, Di.–Fr. 9–17 Uhr, Sa./So. 10–18 Uhr