BAHN-CHEF GRUBE: BERLIN UND DEUTSCHE BAHN GEHÖREN ZUSAMMEN: „Wie Mutter und Vater“

Bahnchef Rüdiger Grube pflegt trotz aller aktuellen Animositäten und früherer Umzugsdiskussionen offenbar ein familiäres Verhältnis zur Hauptstadt. „Berlin und die Deutsche Bahn sind wie Vater und Mutter – sie gehören einfach zusammen“, sagte Grube am Mittwoch in der örtlichen Industrie- und Handeskammer. „Wir sind in hundert Jahren noch hier.“ Derartige verwandtschaftliche Nähe schien angesichts des Chaos bei der Bahn-Tochter S-Bahn GmbH in den Hintergrund gerückt.

Grube geht davon aus, dass das Land den S-Bahn-Verkehr ab 2017 nicht noch einmal an sein Unternehmen vergeben wird, ohne die Konkurrenz zu sichten. „Der Berliner Bürgermeister kommt nicht darum herum, eine Ausschreibung zu machen“, sagte er. „Wir hoffen aber, dass er der Bahn eine faire Chance gibt.“ Grube und Regierungschef Klaus Wowereit (SPD) waren Ende Januar zum S-Bahn-Gipfel zusammengetroffen. Dabei hatte der Bahnchef unter anderem weitere Entschädigungen zugesagt.

Ein Verkauf der S-Bahn GmbH an das Land kommt für Grube weiterhin nicht in Frage: „Da wären wir mit dem Klammerbeutel gepudert, das wäre eine Lachnummer.“ (dpa, taz)