: Wie Morde verhindern?
■ Zweifel an Sexualstrafrechts-Reform
Hannover. Mit der Sexualstrafrechtsreform können Fälle wie die der ermordeten Kinder Kim und Natalie auch künftig nicht verhindert werden. Das erklärte der Institutsleiter für Forensische Psychiatrie an der Uni Essen, Prof. Norbert Leygraf, gestern. „Die Anhebung der Höchststrafe auf fünfzehn Jahre ist sicherlich von symbolischem Wert“, ein Täter werde sich dadurch kaum abschrecken lassen, sagte der renommierte Gerichtsgutachter.
„Wir können als Gutachter in der Regel durchaus gute Vorhersagen bei Tätern mit sehr hoher oder sehr niedriger Rückfallgefahr treffen, aber es gibt auch ein breites Feld, wo eine sichere Prognose nicht möglich ist“, so Leygraf. Hier müßten letztlich die Richter entscheiden, welches Risiko sie der Gesellschaft zumuten wollten. dpa
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