: Wichtige Werke
FILMREIHE Im Hamburger Kommunalkino Metropolis laufen Filme aus der Ära des New Hollywood
Neu ist das „New Hollywood“ schon lange nicht mehr. Aber im Sinne von „erneuert“ hat dieser Schlüsselbegriff seine Gültigkeit auch nach vierzig Jahren noch nicht verloren, denn so radikal wie in den frühen 1970er-Jahren wurde die amerikanische Filmindustrie nie wieder modernisiert. Damals haben Steven Spielberg und George Lucas mit „Der Weiße Hai“ und „Star Wars“ die ersten riesigen Publikumserfolge außerhalb des traditionellen Studiosystems produziert, und Francis Ford Coppola, Robert Altman, Martin Scorsese oder Terrence Malick drehten ihre ersten, stilbildenden Filme.
Man könnte 50, wenn nicht 100 wichtige Werke aus dieser fruchtbaren Zeit Hollywoods zu einer Filmreihe zusammenstellen, und in gewissem Sinne tut dies das Metropolis in Hamburg auch: Regelmäßig wird dort eine Handvoll von diesen Klassikern ins Programm geholt.
Bis Ende Juli werden im Metropolis noch fünf Klassiker des New Hollywood gezeigt, so zum Beispiel „Five Easy Pieces“ von Bob Rafelson. Darin spielt Jack Nicholson einen Streuner, der vor dem bürgerlichen Leben genauso flieht wie der von ihm ein paar Jahre früher gespielte Anwalt in „Easy Rider“.
Robert Altman produzierte 1969 mit „M*A*S*H“ solch einen Kassenerfolg, dass er danach Filme ganz nach seinem Gusto machen konnte. In dieser schwarzen Komödie über die Belegschaft eines Militärkrankenlagers im Korea Krieg entwickelte er schon seine Stilmittel wie das große Ensemblespiel und die Tonspur mit den vielen Dialogfragmenten.
Donald Sutherland spielt in „Klute“ einen Privatdetektiv, der ein Callgirl beschützten muss. „What’s up“ von Peter Bogdanovich ist nicht viel mehr als ein Remake von „Leoparden küsst man nicht“ und zeigt, dass das New Hollywood so neu auch wieder nicht war.
Terrence Malicks Debüt „Badlands“ ist dagegen eine poetisch erzählte Ballade über ein Paar mordender Outlaws auf der Flucht. Auch solche Geschichten hat Hollywood schon immer gerne gezeigt. HIP
Filmreihe „New Hollywood“: bis 29. Juli, Metropolis, Hamburg