■ Soundcheck: Wet Wet Wet / Cocteau Twins
Gehört: Wet Wet Wet. Teenie-Bands verschwinden in der Regel, verlieren sie ihren jugendlichen Charme, spurlos in der Versenkung. Nicht so Wet Wet Wet. Zwar sind die Zeiten, in denen sie regelmäßig via Bravo ihren pubertären Fans näher gebracht wurden, vorbei. Erwähnenswerte neue Songs haben sie seit dem nicht hervorgebracht - jetzt gibt es „Best of“-Scheiben. Die Fans aber sind ihnen so treu, daß sie am Montag in der ausverkauften Markthalle trotz Saallicht aus der Garderobe klatschten. Das ist bei der gebotenen schlechten Leistung erstaunlich. Lustlos spielten die Langhaar-Schotten ihr Programm herunter, doch selbst, daß Lead-Sänger Marti Pellow mit geknödelter Stimme die schönsten Stellen der Jung-Oldies wie „Sweet little Mystery“ oder „Angel Eyes“ verschenkte, hinderte die Twen-Paare nicht daran, sich bei den soften Songs in Schmusestellung zu begeben. Also kein Grund, sich mehr Mühe zu geben. iiiiiiiiiiiweh
Heute abend: Cocteau Twins. Ihre Verbindung aus Schüchternheit, kathedralen Sounds und folkloristischer Sangeskunst schuf einen Mythos für Melancholiker. Elegischer und die Kitschrundungen ästhetisch ausgefeilter kann man Popmusik eigentlich nicht mehr betreiben. Auch auf ihrer neuen Platte Four-Calendar Café verschönt Elisabeth Frazers Stimme den Einsamen ihren Lieblingsschmerz mit Liedern von Engelsöl, Wachs und anderen Essenzen der weichen Form.
Große Freiheit, 21 Uhr
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